Alm Zeit - Seelenzeit

Diesen Sommer verbringe ich auf der Bratleitner Alm in Gitschtal auf 2120 m Seehöhe.

Es ist unglaublich weit heroben und die Pflanzen und Gräser sind klein und winzig, alles ganz kar und kalt, so viel Wind, so viel Wasser und so viel Steine.

Auf dieser höhe werden die Gedanken ganz ruhig und dein Geist unendlich weit und frei, so vieles was ich untern im Tal glaubte zu brauchen, ist hier heroben unwichtig, sogar beim Essen ist es so, ich brauche nur noch die Hälfte an Nahrungsmittel, ich glaube die Luft, das Wasser und der Unglaubliche Spirit auf dieser Höhe nähren mich.

Das Leben auf der Alm ist die Nahrung für meine Seele und ich bin jeden Tag so Dankbar dass ich hier sein darf.

Ich stehe mit den Tieren auf und gehe mit ihnen wieder schlafen, das erste am Morgen sind mein Yoga Übungen, danach wasche ich mich bei einem kleinen Bach der mir als Dusche dient, dass kalte Wasser belebt meinen ganzen Körper, nur alleine dieses Morgen Ritual Segnet meinen ganzen Tag, ich sehe hier heroben jeden Schritt als ein Wunder, die Kräuter und Steine auf denen ich gehen kann, das Wasser das aus dem Boden heraus fließt, alles um mich herum einfach ein Wunder.

Auf den Weg zur zurück zur Almhüte trinke ich aus ein denn Frauenmantel Blättern die am Morgen und am Abend ganz ein heilsames Wasser in sich haben, ich knie zu ihnen hinunter und trinke aus ihrer Blättern, dieser Pflanzen Saft ist sehr heilsam und macht den Morgen Lebendig und energetisierd dich für den Tag, das Wasser am Abend ist sehr beruhigend und lässt dich ruhig und entspannt schlafen.

Wieder in der Hütte angekommen, rufe ich meine sechs Ziegen, wenn sie nicht schon von selber gekommen sind, zwischen sieben und halb acht Uhr kommen sie fast immer pünktlich, ich melke sie dann alle mit der Hand, sie geben mir so gute Milch für meinen Frühstücks Kaffe, und meine zwei Hund bekommen auch eine Schüssel Milch zum Frühstück, die Ziegen sind so wichtig für uns alle.

Aus dem Rest der Mich mache ich einen leckeren Frischkäse, mit ganz vielen Kräutern die ich hier heroben sammle.

Beim Frühstück schreibe ich ein paar Zeilen in meinem Buch, nachdem wie ich inspiriert bin, eines meiner Visionen ist es nämlich ein Buch zu schreiben.

Wenn dann alles abgewaschen und saubergemacht ist, gehe ich zu meine Kühe, da bin ich so drei bis vier Stunden unterwegs, je nachdem wie weit sie von meiner Hütte entfernt sind, ich zähle sie und schau das keine sich verletzt hat, gebe ihnen etwas Salz auf den großen Steinen.

Sie freuen sich immer über mein kommen und ich sitze dann eine weile bei ihnen, die Kühe sind so faszinierende Tiere, sie kennen mich genau und beobachten mich genau so wie ich sie. Von ihnen kann ich vieles lernen, sie sind so entspannt und bleiben immer ruhig auch wenn die jungen Kälber herumtoben und irgend wo sind, sie gehen niemals alleine und haben eine gute Ordnung miteinander sie respektieren einander und folgen denn älteren Kühen.

Die Kühe kennen kein Bewerten kein schön und auch kein hässlich, sie sind einfach und gehören dazu, genau so wie sie eben sind, für mich leben sie in völligen Einklang mit der Natur, sie können allerdings auch ganz schön stur sein und gehen nur da hin wo SIE wollen, oder vielleicht ihr Instinkt sie hinführt, einfach nur große Lehrmeister für mich!!

Wenn ich dann wieder bei meiner Hütte bin, bin ich so unglaublich müde und je nach Wetter auch ganz schön erfroren, denn wenn die Sonne nicht da ist, ist es ganz schön kalt hier auf 2120 M Seehöhe.

Alle Tiere schlafen zur Mittagszeit, ziemlich lange, so drei bis vier Stunden und wenn es heiß ist überhaupt bis fünf Uhr Nachmittags, ihre Hauptnahrung suchen sie in der früh und am Abend, sie sind einfach so gescheit und entspannt und ich mache ganz viel wie sie, also eine ziemlich lange Mittagspause :-).

Am Nachmittag verbringe ich meine Zeit meistens mit Kräuter sammeln, schreiben oder Lesen ganz unterschiedliche je nach dem wie das Wetter ist und es den Tiere gut geht.

Hier heroben kann es ganz schön kalt werden und das selbst gehakte Holz das mich wärmt ist ziemlich viel Wert, einfach alles, mein warmes Bett, das Essen, die Kräuter, das Wasser, ja sogar jedes Grüss Gott von einem Wanderer der vorbei geht ist wie ein Geschenk, (Wenn schönes Wetter ist kommen so um die drei bis sechs Menschen vorbei) die Achtsamkeit und die Wertschätzung ist hier heroben automatisch da, frage mich, warum ist das so?

Ich glaube das es auf dieser Höhe und generell auf den Almen einfach ein anderes Bewusstsein gibt, es ist fast ein bisschen so als ob das Ego hier nicht herauf kommen würde :-)

Um fünf Uhr Nachmittags kommen dann wieder die Ziegen und wollen gemolken werden, die Milch und der Ziegenkäse schmecken hier heroben einfach viel besser, die Milch ist viel cremiger und die Kräuter viel intensiver die sie fressen.

Ich liebe es Käse zu machen und nicht weit von meiner Alm kann ich meinen Käse auf der Feldnerhüte verkaufen, so super alles völlig ungeplant, ich sage es ja immer: „mit positiver Lebenseinstellung tuen sich ungeplante Möglichkeiten auf“.

Die Abende hier heroben sind auch sehr kühl, und mein Abendgebet ist ein Segens Lied mit meiner Trommel, ich bitte um Schutz für meine Tiere und für alle Hirten die auf den Almen sind.

Leben im Einklang mit der Natur, Leben als teil der Natur dass ist auf der Alm gegeben und ich bin unendlich Dankbar das ich hier auf dieser Alm sein kann!

Die Nächte sind auch voller Träume, aus denen ich viele Botschaften entnehmen kann, es ist fast wie Kino gehen, Träume sind Botschaften aus anderen Welten und aus deinem Unterbewusstsein.

Die Alm Zeit ist für mich wie wenn das Leben mich herausholen würde vom stress vom tun, von denken und erledigen müssen, auf der Alm wird alles unwichtig und belanglos, das Leben ist auf einmal ganz einfach, entspannt und ganz langsam.

Es entspricht voll meiner Lebenseinstellung, so möchte ich meinen Alltag verbringen, ich bin in Einklang mit meinen Werte und all meiner Arbeit mit der Natur und ihren Wesen, Pflanzen und Elementen.

Immer wieder überrascht mich das Leben und hüllt mich ein in seine Wildheit, in seine Sanftmut und Liebe!

Danke du großer Spirit, der der du mich ständig führst und begleitest.